Wie erreiche ich den Mandanten2030?
Natürlich möchten wir die Ergebnisse unserer Mandant2030-Sessions vom 5.12.2019 in den Design Offices auch an dieser Stelle teilen. Vorab sei nur gesagt: Wie interdisziplinär Steuerberatung schon ist und noch viel mehr wird, hat sich in der gemeinsamen Erarbeitung der Themen bereits eindrucksvoll gezeigt. Dank der guten Durchmischung der Teilnehmer und ihrer Expertise konnten wir die jeweiligen Themenfelder recht umfangreich betrachten. Unsere vierte und letzte Session an diesem Nachmittag drehte sich um dieses Thema: Wie erreiche ich den Mandanten2030?
Maßgeschneiderte Customer Experience für den Mandanten
Im Bereich der Steuerberatung war im Prinzip lange kein Marketing nötig. Wer gut war, konnte sich zumeist vor Mandanten nicht retten. Kundenbindung? Customer Experience? Nicht beim Steuerberater. Entsprechend wurde der Gang zum Berater oft als lästige Pflicht gesehen, die man als Unternehmer, seltener als Privatperson, eben zu erledigen hatte. Bisweilen sieht dies etwas anders aus. Insbesondere aus dem Lifestyle- und Konsumgüterbereich schwappen Trends auch in andere Branchen. Die Steuerberatung kann da nicht ausgenommen werden. Gerade jüngere Mandanten suchen sich ihren Berater heute nach anderen Kriterien aus. Sie wollen, das müssen wir an dieser Stelle wahrlich nicht mehr noch einmal in aller Ausführlichkeit behandeln, Informationen in Echtzeit. Daten müssen immer verfügbar sein, gerne über eine App. Gleiches gilt für Service. Bots könnten in Zukunft dafür sorgen, dass zumindest Anfragen, die weniger komplex sind, sofort und zu jeder Zeit bearbeitet werden können. Ticketsysteme vergeben Termine, bezahlt wird per ApplePay oder PayPal. Dass das keine Zukunftsmusik ist, zeigt auch dieser Auszug aus dem Interview mit StB Christian Deák im DATEV-Magazin:
Schon heute wären also sämtliche Prozesse, die sich an der Schnittstelle von Kanzlei zum Mandanten abspielen, digital umsetzbar. Das zeigen andere Branchen längst. Dadurch kann eine gute Abgrenzung zu Mitbewerbern geschaffen werden. Abgrenzung gelingt aber nicht nur virtuell: Kanzleiräume können auch eine spannende Präsentationsfläche darstellen. Dies gilt nicht nur für die Arbeitsplätze der Mitarbeiter. Innovative Unternehmer interessieren sich privat nicht selten für Ästhetik und Design. Der Steuerberater auch? Umso besser! Solche Überraschungsmomente hinterlassen einen positiven Eindruck beim Mandanten und schaffen Gemeinsamkeiten. Bahnbrechend neu ist das nicht, aber: Warum wird dies nur in einem Bruchteil der Kanzleien umgesetzt?
Ansatzpunkte einer solchen Customer Experience ergeben sich allerdings nicht erst beim Betreten der Kanzleiräume. Bereits etwa der Internetauftritt oder die Präsenz in sozialen Netzwerken entscheiden, ob sich ein potenzieller Mandant angesprochen fühlt. Wichtig dabei: Unterhaltung statt Werbung, Dialog statt Monolog, Individualität statt Massenabfertigung.
Wie unterscheidet sich die Gewinnung des Mandanten heute zur Gewinnung des Mandanten2030?
Würde man die Diskussionsergebnisse in drei Schlagwörtern zusammenfassen, so wären diese Vertrauen, Exklusivität und Authentizität. Worin liegen die Stärken der Kanzlei? Welche Zielgruppe möchte ich ansprechen? Wie spreche ich meine Zielgruppe an? Wie unterscheidet sich die Gewinnung des Mandanten heute zur Gewinnung des Mandanten2030? Wir sagen: kaum für den, der bereits digital arbeitet. Alle anderen hingegen sollten dringend an einer Strategie arbeiten, um ihre Kanzlei zukunftsfähig zu machen. Analoge Arbeitsweisen werden im Jahr 2030 – das sei versichert – niemanden mehr hinter dem Ofen vorlocken. Denn in der Steuerberatung gilt natürlich auch: zukunfts- ist konkurrenzfähig.
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